Zum Inhalt springen

20.02.2019 „Jagd und Naturschutz – ein Widerspruch in der aktuellen Gesetzgebung?“

Am Mittwoch, dem 20. Februar 2019 fand der Vortrag des Jagdreferenten im ÖVP-Parlamentsklub Abgeordneten zum Nationalrat Weidkameraden Johann Höfinger zum Thema „Jagd und Naturschutz – ein Widerspruch in der aktuellen Gesetzgebung?“ statt. Es war sehr interessant, von einem Politiker, der als Landwirt in der Umgebung von Wien die Jagd auch aktiv ausübt, dieses Thema beleuchtet zu haben. Seinen Ausführungen folgte eine rege Diskussion mit unseren fachkundigen Zirkelbrüdern und Freunden.

 Er ging zu Beginn seines Vortrages auf die Problematik ein, dass die Naturnutzer immer mehr steigen, dass Nichtwissen über die Zusammenhänge in der Natur aber ebenfalls zunimmt. Der Zuspruch zur Jagd sinkt jedoch, das Wissen in der Bevölkerung über die Jagd aus früheren Zeiten ist nicht mehr in ausreichendem Umfang vorhanden. Es wird immer mehr vor allem von den NGO`s aus dem Tier- und Naturschutz der Standpunkt vertreten „Lasst die Natur Natur sein, sie regelt sich schon selber!“.  Der Mensch wird in diesem Kreislauf außer Acht gelassen. Zu Unrecht, weil wir eine über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft haben, die der Mensch geschaffen hat und die auch auf den Menschen Rücksicht zu nehmen hat.

In der Folge ging der Referent auf die einzelnen Ebenen der Gesetzgebung wie in der EU (Vogelschutz, Flächenschutz Natura 2000, Wildfleischverordnung, Waffenrecht, Fallenstellen, Biodiversität), im Bund (Waffenrecht, Tierschutz) und im Land (Jagd, Naturschutz, Veterinärwesen, Lebensmittelrecht) in Österreich und deren jeweiligen Zuständigkeitsbereiche ein. In der Legislative nimmt der Einfluss der Tierschutz-, Tierrechts-, Naturschutzorganisationen immer mehr zu. Diese Organisationen sind auf ihre Fachbereiche sehr fokussiert. Die Jagdvertreter könnten von ihnen sehr viel lernen, was Zielstrebigkeit anbelangt, diese sind jedoch oft uneinig und auf ihre Bundesländer konzentriert und zu stark in der Tradition verankert.

Am Beispiel Wolf wurde dessen Wiederansiedelung von langer Hand in der öffentlichen Meinung vorbereitet, sodass heute ein Zuspruch von über 70 % für dessen Wiederansiedelung in eine Kulturlandschaft, die für diesen Großbeutegreifer nicht geeignet ist, in der Bevölkerung gegeben ist. Mit einer Reproduktionsrate von 30 % wird sich der Wolf immer mehr vermehren und zu Problemen im Zusammenleben mit den Menschen führen.

Im Rahmen der Diskussion wurden noch mehrere andere Themen behandelt. Am Schluss bot sich der Herr Abgeordnete den Teilnehmern als Ansprechstelle für Anregungen aber auch für Probleme zur Jagd an (Kontakt im Internet www.johann-hoefinger.at).  Mit dem Dank des Vorsitzenden des ÖCV-Hubertuszirkels an den Vortragenden ging dieser sehr interessante Zirkelabend zu Ende.