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Geschichte des Zirkels

Am 16. Dezember 1986 gründeten 9 jagdbegeisterte aktive Couleurstudenten um Mag. Erich Gratzenberger (Pan), den „Hubertuszirkel“, den – unseren – „HUZI“.  

Der Zirkel sollte allen jagdinteressierten Cartellbrüdern ein Forum bieten, sich zu begegnen und gemeinsam unter dem Wahlspruch „den Schöpfer im Geschöpfe ehren“ und unter Umsetzung der Verbandsprinzipien des ÖCV religio, patria, scientia und gelebter Jagd-amicitia zu jagen. 

In den ersten Jahren unter dem Vorsitz von Mag. Erich Gratzenberger (1986 bis 1988) und Prof. Dr. Heinrich Echsel (Walth) (1988 bis 1996) entwickelte sich stetig die Struktur des Zirkels zu monatlichen Treffen, geselligen Abenden, Fortbildungsveranstaltungen, Übungs- und Preisschießen und gemeinsamen Jagden. 

1994 wurde der Zirkel über die persönlichen Bemühungen von Dr. Heinrich Echsel vom Vorstand der Verbandsführung des ÖCV offiziell als erster österreichweiterich-weiter Traditionszirkel als selbständige Zweigorganisation anerkannt und damit die Aufnahme von Kartellbrüdern aus dem MKV und befreundeten Verbänden möglich. Der Name des Zirkels wurde demgemäß in „ÖCV-Hubertuszirkel“ erweitert. 1995 folgte auch die Anerkennung durch die AHLB Wien und Niederösterreich. 

In diesen Jahren luden Mag. Erich Gratzenberger in seine Reviere und Thomas und Martha Fichtl den Zirkel oft zu Herbst- und Silvesterjagden zu sich nach Klein Wetzdorf ein und in kleineren Gruppen unternahmen Zirkelbrüder Jagdreisen nach Ungarn, Tschechien, Schottland und Afrika.   

Beim 10-Jahres-Jubiläum 1996 im Stift Klosterneubug war der Zirkel bereits auf 72 Mitglieder angewachsen. Unter dem Vorsitz von Dipl.-Ing. Peter Prieler (A-P) (1996 bis 1999) wurde die Tradition der Zirkelveranstaltungen fortgesetzt. Es etablierten sich bleibend die jährliche HUZI-Kneipe, damals sogar mit einem eigenen Jagdhornbläserensemble und einem Wildessen, gemeinsame Jagden und der gemeinsame Schnepfenstrich als Höhepunkte des Zirkeljahres. Seit damals ist der Genuss von Martha Fichtl und unter ihrer Mitarbeit fachkundig zubereitetem Wildbret im Rahmen gemeinsamer Wildessen bei jeder sich bietenden Gelegenheit fester Bestandteil des Zirkellebens.  

Unter dem Vorsitz von Ing. Alexander Skriwanek (S-B) (1999 bis 2002) wurde der Schwerpunkt auf die jagdliche Fortbildung gelegt und die Jahresprogramme jeweils unter ein General-thema gestellt. Im Oktober 2000 und im April 2002 wurden in Zusammenarbeit mit der ÖCV-Bildungsakademie jeweils im Stift Geras bei und mit Abt Dr. Joachim Angerer Am vielbeachtete Seminare mit hochrangigen Referenten, unter anderen mit Univ. Prof. Dr. Franz Császár, Vorstandsdirektor Dr. Georg Erlacher von den Bundesforsten und Ing. Hermann Prossinagg zum Thema „die Jagd im Spektrum der Betrachtungen, die Zukunft der Jagd und die Jagd im 21. Jahrhundert“ durchgeführt.  

Zum 15-Jahres-Jubiläum 2001 im Stift Heiligenkreuz zählte der Zirkel 87 Mitglieder aus ÖCV und MKV. Über Initiative von Dipl.-Ing. Hubertus Fladl (BbW) konnte der Zirkel häufig an erfolgreichen Riegeljagden in den Revieren St. Bernhard und Schwarzau des Stiftes Klosterneuburg teilnehmen. 

Dr. Herbert Höbinger (F-B) (2002 bis 2005) führte den Zirkel in das digitale Zeitalter. Es wurde eine home-page mit Mag. Dr. Bernhard Paul (VED) als Webmaster eingerichtet und die Zirkelmitteilungen weitgehend auf E-Mail-Verkehr umgestellt. Mag. Dr. Bernhard Paul war auch bis zu seinem Tod 2018 als Jagdmusikreferent Mitglied des Vorstandes und bereicherte alle Hubertusmessen, HUZI-Kneipen und größere Zirkelveranstaltungen mit seinem Bläser-ensemble der Volksoper mit Jagdhornmusik auf höchstem musikalischem Niveau. Besondere Ereignisse waren auch die Vorstandssitzungen und Treffen in Dr. Höbingers Lianen-Jagdhütte in seinem Revier in Friedenstein bei Mariazell. Bei der 46.CVV in Freistadt 2003 organisierte der Zirkel ein von vielen Teilnehmern angenommenes Festscheiben-Schießen.  

In diesen und in den Folgejahren unter dem Vorsitz von Dr. Christoph Staus A-P (2005 bis 2008) nahm der Zirkel an zahlreichen Entenstrichen und Riegeljagden in Tschechien teil und war seither bei den jährlichen Hubertusmessen des Grünen Kreuzes im Stephansdom mit der Fahne vertreten. Im Rahmen des 20-Jahres-Jubiläums 2006 in Maria Brunn in Wien fand wieder eine hochkarätige Podiumsdiskussion zu Thema „Nachhaltige Jagd“ u.a. mit Frau Prof. Monika Reiterer, Prof. Miroslav Vodnanski und Univ. Prof. Dr. Friedrich Reimoser statt. 

2008 bis 2014 übernahm Ing. Alexander Skriwanek wieder den Vorsitz. 2012 wurde der erste Vorbereitungskurs zur Jagdprüfung beim NÖ-Landesjagdverband organisiert. Seit damals organisierte und begleitete der Zirkel alle 2 Jahre derartige Kurse für C/Kartellbrüder mit großen und beachteten Erfolgen für mittlerweile über 100 korporierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, seit 2018 beim Wiener-Landesjagdverband. Der Zirkel bot dabei neben den offiziellen Kursprogrammen zusätzliche Repetitorien zu den einzelnen Prüfungsthemen, Übungsschießen, Revierexkursionen und jeweils Einführungsabende und Abschlussfeiern mit Jagdmusik und einem Jagdessen. Das Ziel dieser Kursbegleitungen war und ist, den Teilnehmern neben der Prüfungsvorbereitung unsere Jagdethik, ein tiefes Verständnis von Ökologie, gelebtes jagdliches Brauchtum und die Freude, aber auch die Verantwortung bei Ausübung und für die Jagd und gelebte Jagdfreundschaft zu vermitteln. 

Das 25-Jahres-Jubiläum 2011 im Alten Wiener Rathaus bot wieder eine vielbeachtete Podiumsdiskussion u.a. mit Univ. Prof. DDr. Klaus Hackländer zum Thema „Jagd als gelebtes Kulturgut“. Als einmalige Besonderheit gab es ein Konzert unter dem Titel „Jagd in Wort und Klang“ unter Mitwirkung des „chorus silvae“ unter der Leitung von Mario Eder mit den schönsten Jagdliedern, ausgewählte Jagdhornmusik eines Bläserensembles der Volksoper mit unserem Mag. Dr. Bernhard Paul und mit Beiträgen aus der klassischen Jagdliteratur, vorgetragen von Mag. Martin Haidinger in der ehrwürdigen gotischen Salvatorkirche. 

Der Zirkel war inzwischen auf 111 Mitglieder und 40 Freunde angewachsen. In dieser Zeit wurde auch die Jagdfreundschaft mit Christian Fuhrmann (Rh!) und seiner Frau Meike vom Hotel „Schwarzer Bock“ in Ansbach bei Nürnberg begründet, mit der Möglichkeit dort in deren Revieren gemeinsam mit Cartellbrüdern aus dem Deutschen CV zu jagen, was seither von einer Reihe von Zirkelbrüdern angenommen wurde und wird. Der Zirkel hat damit auch eine internationale und verbändeübergreifende Verbindung gefunden. 

Unter dem Vorsitz von Mag. Franz Moigg (F-B) (2014 bis 2020) wurde der Focus wieder auf das gemeinsame und „richtige“ Jagen gelegt. Dazu wurden zweimal jährlich Übungsschießen mit Trainern organisiert und auch eine Jagdschützengilde gegründet, die sich darüber hinaus mehrmals im Jahr zu zusätzlichen Übungsschießen mit Trainern trifft. Die jährlichen Hubertuskneipen mit Jagdmusik und Wildessen auf der Bude der Franko-Bavaria wurden zu beliebten gesellschaftlichen Treffen über die Zirkelmitglieder hinaus.  

Im Rahmen des 30-Jahres-Jubiläums 2016 konnte die Hubertusmesse in der Leopoldskapelle der Stiftskirche in Klosterneuburg vor dem historischen Verduner-Altar gefeiert werden. Nach einer Führung durch die prächtig renovierten Räume der Gemäldesammlung des Stifts fand das Fest im Schützenhaus des ehrwürdigen Schützenvereins Klosterneuburg mit einem Armbrust- und Preisschießen und einem festlichen Kommers seinen Abschluss. 2018 wurde die home-page optisch neugestaltet und technologisch den neuen Anforderungen angepasst. Bei der CVV in Bad Ischl 2018 organisierte der Zirkel mit dem dortigen „Privilegierten Schützenverein“ wieder ein Preisschießen und Mag. Dr. Bernhard Paul hielt in diesem Rahmen einen vielbeachteten Vortrag über die Geschichte des bekannten Kaiser Franz-Josef-Jagd-standbildes in Bad Ischl.   

In all diesen Jahren konnte der Zirkel bei befreundeten Forstmeistern in Maria Langegg, Glaswein und Ödenkirchen in kleineren und größeren Gruppen viele schöne und erfolgreiche Jagden auch gemeinsam mit dem Purkersdorfer Jagdclub erleben. 

2019 wurde der Zirkelwahlspruch in „den Schöpfer in all seiner Schöpfung ehren“ erweitert, um damit unsere Verantwortung als Jäger nicht nur für das gejagte Wild, sondern im Sinne des biblischen Schöpfungsauftrags für die gesamte Schöpfung zum Ausdruck zu bringen.  

Mag. Otto Schönbauer (Am) übernahm 2020 den Zirkelvorsitz. Trotz Pandemie wurde ein Jagdkurs mit 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erfolgreich abgeschlossen und lebte der Zirkel trotz aller Einschränkungen mit einer Exkursion in den Nationalpark Kalkalpen und qualitativ hervorragenden On-line-Zirkelabenden weiter.  

Derzeit zählt der Zirkel 160 ordentliche Mitglieder und nahezu 80 Freunde. Damit ist der ÖCV-Hubertuszirkel einer der mitgliederstärksten Zirkel des Verbandes und mit jährlich an die 20 Veranstaltungen auch einer der aktivsten.  

Gemeinsam mit den Vorsitzenden haben seit der Gründung des Zirkels insbesondere langjährige Mitglieder des Vorstandes, Mag. Dr. Philipp Enzinger (Baj), Dipl. Ing. Hubertus Fladl (BbW) und Dipl.-Ing. Thomas Freund (Am) als deren Stellvertreter, Dr. Michael Widermann (Dan) und Dr. Karl Mathias Weber (R-D) als Schriftführer und Dipl.-Ing. Christoph Raber (Aa) als Kassier und Standesführer, aber auch alle treuen Mitglieder und Freunde des Zirkels ihren Teil zur Erfolgsgeschichte des Zirkels beigetragen. 

Die Gründungsidee, im Sinne des Schutzpatrons der Jagd, des Hl. Hubertus, als Jäger in Ehrerbietung und Verantwortung der ganzen Schöpfung zu dienen und die Jagd mit unseren Verbandprinzipien religio, patria, scientia zu leben und in c/kartell-brüderlicher Jagd-amicitia die Freude an der Jagd mit Freunden zu teilen und zu erleben, ist auf fruchtbaren Boden gefallen und hat Früchte getragen.    

                                                         ad multos annos HUZI 

Dr. Karl Mathias Weber: „35 Jahre Hubertuszirkel“, in Zirkeljagd, Jubiläumsfestschrift, 2021