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20.11.2019 – „Einflüsse auf das Geschlechterverhältnis bei Kälbern: Ergebnisse europäischer Rotwildstudien“

Auf diese Frage gab uns am Mittwoch, dem 20. November 2019 in unserem Zirkellokal Robert`s Alt Sievering vor einem mit 15 Zirkelbrüdern und Freunden des Hubertuszirkels sowie erfreulicherweise auch mit zwei Kartellschwestern von der Salia Babenberg zu Wien, eine davon auch begeisterte Jägerin, zusammengesetzten Auditorium Herr Dipl.Biol. Sebastian Vetter,  PhD, und PostDoc. beim Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität am Wilhelminenberg Antwort.

Eingangs stellte er in den Raum, dass es beim Geschlechterverhältnis eine Tendenz zu mehr Wildkälbern gibt. Je mehr Alttiere es gibt, desto höher ist der Anteil der Wildkälber. Jedoch setzen dominante ältere Tiere mehr Hirschkälber, rangniedrigere Tiere setzen mehr Wildkälber. Hier könnte das Alter der Hirsche eine Rolle spielen. Kapitalere Hirsche haben eine bessere Spermienqualität. Weniger kapitale Hirsche zeugen mehr Töchter. Hier spielt die Populationsdichte eine wesentliche Rolle. Je höher die Populationsdichte ist, desto geringer ist der Anteil der Hirschkälber. Wenn das Nahrungsangebot zu gering ist, werden mehr Wildkälber gesetzt.

Was bedeutet das für die jagdliche Praxis?

Vorrangig ist die Bejagung von Schmaltieren und jungen Tieren. Damit kann das Populationswachstum nachhaltig eingeschränkt werden. Wichtig ist es, den Hirschen die Chance zu geben, in die 1. Klasse kommen zu können und so gemeinsam mit dominanten Tieren mehr Hirschkälber in die Rotwildpopulation zu bringen.

Nach dem sehr interessanten Vortrag, der auf Datenmaterial der Abschusszahlen und Fallwildstatistiken aus Niederösterreich beruhte, gab es noch viele Fragen der fachkundigen Corona.

Mag. Franz Moigg F-B, Vorsitzender des ÖCV-Hubertuszirkels