Hoch hinaus zu den Murmeltieren
Die Murmeltierjagd war etwas ganz Besonderes für mich, weshalb ich dieses Erlebnis mit euch Teilen möchte.
Meinen ersten Kontakt zu Murmeltieren hatte ich wenige Wochen vor unserer Jagd auf der Großglockner Hochalpenstraße – dort sind sie reichlich aus nächster Nähe zu betrachten und fast „handzahm“. Recht schnell wurde mir jedoch klar, dass sie in ihrem abgelegenen Habitat ohne regelmäßigen Menschenkontakt nicht ganz so leicht zu sichten sind. Aber alles der Reihe nach.
Mittwochabend, angekommen im schönen Lungau, verbrachten wir einen netten Abend mit dem Lungauer Zirkel und besprachen mit Peter – unserem Pirschführer – die geplante Jagd. Ich war schon sehr aufgeregt, denn am nächsten Morgen ging es früh los! Wir begaben uns auf die Prizalm, wo uns ein Wanderweg bergauf führte. Nach etwa 45 Minuten endete der Steig, worauf es nur noch querfeldein durch Felsrinnen und Kiefern ging. Wie immer waren es auch hier nicht die ausgetretenen Pfade, sondern die neuen Wege, die uns die schönsten Einblicke in die unberührte Natur brachten. Große Berge, klares Gebirgswasser, ein Blick nach vorne: Salzburg zu Füßen.
Doch soweit mussten die Blicke nicht schweifen. Als ich endlich den Ansitz erreichte, ging es sehr rasch, und ich erblickte ein Murmeltier. Nicht so nah wie am Großglockner, aber doch in voller Pracht und nach nur wenigen Momenten! Schnell zückte ich das Fernglas, um auch wirklich sicher zu sein, und dieses wuselige Geschöpf genauer zu beobachten. Ein prächtiges Murmeltier war zu sehen!
In diesem Gelände zwischen den Felsen und Latschen war es nicht ganz einfach, die richtige Position zu finden. Routiniert wie schon den ganzen Tag unterstützte mich Peter auch hier, rückte seinen Rucksack als Auflage zurecht und gab dem Ganzen den nötigen Halt.
Nach kurzer Andacht machten wir uns auf den Weg bergab und konnten keine 50 Meter entfernt das Murmeltier bergen. Ich übereichte ihm den letzten Bissen und bereitete alles für den Abstieg vor. Auf halber Höhe nutzten wir die Zeit, und kundschafteten für die beiden Jagdkollegen aus, wo sich noch Murmeltiere versteckten. Auch Rudolf und Otto erlegten prächtige Murmeltiere – und so kehrten wir drei voller Freude zurück in unser Quartier.
Ich war überglücklich, ein so schönes Naturschauspiel zu erleben. Wir hatten ein wunderbares Jagderlebnis und ich möchte mich bei allen Beteiligten sehr herzlich dafür bedanken.
Nun war es soweit! Sekunden vor dem Schuss – das Herz klopfte, die Sinne schärften sich, alles konzentrierte sich auf diesen einen Punkt. Die letzte Drehung des Murmels noch abgewartet löste sich der Schuss! Waidmannsheil, meine Jagdfreunde – was für ein Moment!
Waidmannsheil!
Verena Brunnsteiner v/o Kornel Sab!