Zirkelabend mit Dipl.-Ing. Mag. DDr. Alois Leidwein (Nc), AGES
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4. ONLINE-Zirkelabend – „Wildbrethygiene vom Schuss bis zum Teller“

Im Rahmen des Themenschwerpunkts „Wildbret“ fand am 16. Februar 2022 ein Zirkelabend mit Dipl.-Ing. Mag. DDr. Alois Leidwein (Nc) statt. Wegen der anhaltenden hohen Coronainfektionen wurde dieser Abend wieder online abgehalten. Zahlreiche Mitglieder und Freunde wählten sich ein und folgten den spannenden Informationen unseres Experten.

Dr. Dr. Alois Leidwein, Nc

Alois Leidwein hat als Bereichsleiter Wissenstransfer & Forschung tiefen Einblick in Arbeit der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH) im Bereich Lebensmittelsicherheit. Er gab einen Überblick über die Arbeit der Ages einerseits und den hygienischen Zustand der Lebensmittel – insbesondere des Wildfleischs – in Österreich andererseits.

Ausführlich erklärte er den gültigen Rechtsrahmen in Österreich und dessen Einbettung in das EU-Recht.

Leidwein berichtete über die Kontaminationssituation hinsichtlich VTEC (Verotoxin bildende Escherichia coli), Schwermetalle und Radioaktivität. Das Resultat: Insgesamt kann dem österreichischen Wildfleisch ein guten Zeugnis ausgestellt werden – die Grenzwerte werden nur ganz selten überschritten.

In einem weiteren Kapitel berichtete er über die aktuelle Situation der Zoonosen in Österreich und Europa. Während Tollwut in Österreich als ausgestorben gilt, gibt es vor allem in Osteuropa noch einige Tausend Fälle pro Jahr. Weit verbreitet ist bei uns allerdings der Fuchsbandwurm – insbesondere im Waldviertel ist nahezu jeder zweite Fuchs damit infiziert und es wird eine steigende Zahl an Füchsen beobachtet.

Eine besondere Aufmerksam erhielten seine Ausführung zum Bleigehalt im Wildfleisch. Hier werden die Grenzwerte des Öfteren überschritten, insbesondere wenn Fleischpartien aus der Nähe des Schusskanals in die Proben kommen. Über den ganzen Wildkörper betrachtet stellt die Bleikontamination kein wirkliches Problem dar.

Nach wie vor wird in Proben Cäsium 137 als Folge des Unfalls in Tschernobyl (1986) festgestellt, aber mit deutlich abnehmender Tendenz. Insgesamt ist die Belastung als nicht besorgniserregend einzustufen.

Ein Blick auf die Ernährungssituation der Österreicher rundete den Vortrag ab. Obwohl Vegetarier und Veganer laufend mehr werden, ist tierisches Eiweiß doch deutlich wertvoller einzustufen. Das österreichische Wildbret ist dabei eine willkommene Ergänzung des Speiseplans der Österreicher.