Die Anfahrt mit dem PKW nach Salzburg war eine Herausforderung. Starker Dauerregen brachte den ersehnten Niederschlag im Osten Österreichs und begleitete uns von Wien bis Salzburg. Trotzdem trafen alle 16 Teilnehmer pünktlich im Hotel Hubertushof zum Abendessen ein.
Ebenfalls von Wien kommend stieß noch vor dem Essen Landesjägermeister Maximilian Mayr Melnhof zu uns. Gleich setzte er sich zu den Teilnehmer, die auf zwei großen Tischen Platz genommen hatten. Max begann sofort über die Jagd zu reden, erzählte viel über seine Aktivitäten im ca. 3000 ha großen Revier und diskutierte mit den Tischgästen die aktuellen Herausforderungen der Jagd. Später wechselte er den Tisch und versorgte die zweite Hälfte mit interessanten Details seines Reviermanagements und seiner jagdpolitisch engagierten Tätigkeit als Landesjägermeister. Unmissverständlich wurde klar, dass Wolf und Bär in unseren Breiten entbehrlich sind.
Nach dem Essen durften wir ihm als Dank für die Einladung zur Exkursion feierlich das silberne Ehrenabzeichen des Zirkels übereichen und ihn als Ehrenmitglied in unseren Zirkel aufnehmen.
Am Samstagvormittag konnten wir den Gutshof in Glanegg besichtigen. Büro- und Revierleiter Ofö. Ing. Robert Welser führte uns durch den geschmackvoll renovierten und modern ausgebauten Gutshof.
Nachdem Max vom Landesjägertag zurückgekehrt war, erläuterte er uns seinen Forstbetrieb näher und die Wechselwirkungen zwischen forstlichen Maßnahmen und Verhalten des Wildes. Wald und Wild gehören zusammen und werden von ihm als „gleichwertig“ befunden. Jedoch haben Maßnahmen im Forst eine Wechselwirkung auf das Wild, indem die Einstände beeinflusst werden oder die Naturverjüngung mehr oder weniger gefördert wird. Das Wild wird von ihm und seinen Förstern selbst gehegt, im Winter gefüttert und auch selbst gejagt. Das Wildbret aus allen Revieren kommt in die Wildkammer und wird dort durch einen professionellen Fleischermeister zerwirkt und für den Verkauf aufbereitet.
Nach einer köstlichen Jause wurden wir ins Revier geführt. Der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört und wir konnten Aufforstungsversuche mit natürlichem Fegeschutz, Naturverjüngungen – mit ihren tolerierten Verbissschäden, Durchforstungsmaßnahmen und deren Wechselwirkung auf das Wild, eine riesige Rotwildfütterung, bewusst im Waldgebiet angelegte Wildwiesen mit am Rand gepflanzter „Obstbaumfütterung“ und vieles andere besichtigen. Auch wurde uns ein Ort für die vom Unternehmen initiierte Naturbestattung gezeigt.
Am Sonntag besuchten wir gemeinsam die Hl. Messe in der Wallfahrtskirsche St. Leonhard und fuhren danach nach Berchtesgaden. Dort bekamen wir eine Führung durch das königliche Jagdschloss der Wittelsbacher mit einer Fülle sehenswerter Räume, Ausstattungen und jagdlichen Objekten. Sowohl das Schloss als auch das mit ca. 1000 Exemplaren bestückte Rehmuseum Herzog Albrechts von Bayern waren sehr beeindruckend.
Bei einem zünftigen bayrischen Mittagessen klang die Exkursion aus.